Ankunft in Belize City. So Karibik, hier sind wir. Die erste Woche verbrachten wir in Belize City. Oder besser gesagt in der Umgebung drumherum. Die Stadt selber hat nicht wirklich etwas zu bieten. Südamerikanischer Stil, aber leider nicht wirklich schön, viele alte, verfallene Häuser, heimelige Stimmung kommt dabei nicht wirklich auf.
Tag 1:
Sonntags sind südamerikanische Städte bekanntlich tot. Eigentlich wie in Deutschland. Schnell hatten wir die wichtigsten „Sehenswürdigkeiten“ abgehakt und gingen dazu über, uns ein Mietauto zu besorgen. Einen coolen Nissan Pickup Truck, der dann auch gleich von Bruno mal näher begutachtet wurde. War übrigens das billigste Auto. Und eines mit dem man auf Schotterpisten fahren durfte. Bei nur 40% asphaltierten Straßen in Belize also unbedingt notwendig.
Tag 2:
Ziplining über Dschungel und Palmen. Mit Karacho geht es von Plattform zu Plattform, sicher verankert bis zu 30m über dem Boden. Ein Mords Spaß. Danach eine gemütliche dreiviertel Stunde durch den Dschungel mit Führer und aufgeblasenem Reifen überm Arm. Wir bekamen die ersten Lektionen was zu tun ist bei Schlangenbissen und Sonnenbrand, wie wir im Dschungel überleben können wenn kein Wasser oder Essen in der Nähe sind und von welchen Bäumen und Büschen man besser die Finger lässt, was gegen Asthma hilft und dass Termiten eine gute Proteinquelle sind und nach Minze schmecken. Sehr schön, noch kann ich ja aber von meinen Fettpolstern zehren.
Im Reifen (ja, der hatte schon seinen Zweck) mit Helm und Stirnlampe bestückt, geht es dann im Fluss durch riesige Höhlen hindurch. Dabei sehen wir Stalagmiten, Stalagtiten, unzählige steinerne Formationen und sogar kleine Wasserfälle. Wunderschön. Kein Wunder, dass die Mayas davon so besessen waren.
Abends, auf der Suche nach einem geöffnetem Restaurant, erfuhren wir dann, dass Montage wie Sonntage sind, ach genau, und Dienstage sind wie Montage. Aha. Und wann gehen die Leute essen?
Tag 3:
Erster Kulturhöhepunkt stellt die Ruine Altun Ha dar. Eine schöne kleine Ansammlung von Tempeln und anderen Bauten, erst 1963 wieder entdeckt und ausgebuddelt. Hübsch.
Im Ecopark, einem eigens für die vielen Kreuzfahrttouristen (uuahhh...) angelegten Park mit Pool und verschiedenen Attraktionen, entspannen wir uns danach erst mal ein bisschen butzallein am Pool, bevor es dann mit dem Kajak durch den Dschungel geht. Ein paar Fledermäuse, Papageien, Leguane und allerlei anderes Krabbelzeug kreuzt dabei unseren Weg. Leider bekommen wir keine Jaguare zu Gesicht...
Tag 4:
Horsebackriding im Dschungel. Nach meinem ersten geglückten Versuch im Sommer in Michigan, wollte ich es unbedingt nochmal probieren. Wir machen uns auf den Weg. Schon bald erreichen wir die Abzweigung, an der die Schotterpiste losgeht (was unser Lonely Planet Führer im übrigen nicht für nötig gehalten hat uns mitzuteilen...). Hm, es sind ja nur noch 9 Meilen. Tja, diese 9 Meilen werden knapp eineinhalb Stunden lang. Schotter, Schlaglöcher, spitze Steine. Oh my god. Was habe ich uns da nur eingebrockt. Ich seh uns schon mit Achsbruch und 4 platten Reifen bei gefühlten 40°C im Schatten verhungern und verdursten. Hm, welches war noch mal der Baum der als Wasserspender dient? Doch immer wieder kommen uns Autos entgegen. Die fahren irgendwie schneller. (Fährt Bruno etwa falsch Auto?) Irgendwo gibt es also noch Leben. Und irgendwann erreichen wir auch Josés Haus. Mitten im nirgendwo. Die Pferde werden gesattelt, José krallt sich noch seine Machete (was hat der bloß vor?) und auf geht's! Es folgen weitere Lektionen über verschiedene Aspekte der Maya Kultur und dass man Palmenblätter bei Vollmond ernten muss, damit das Dach länger dicht bleibt. Auch, dass José sein Asthma (hatten wir doch schon mal) mit einer hier wachsenden Pflanze kuriert hat. Nur dreimal Tee davon getrunken und weg war's. Ich denke darüber nach, mal meine Verwandtschaft hierher zu schicken... Hinauf geht es auf einen Berg. Huch, ich muss mich ganz schön festhalten. Bitte liebes altes Pferd, jetzt nicht stolpern. Oben angekommen, zeigt José auf ein Loch und fragt, ob wir da hineingehen wollen. Mhm, ein Loch. Ok, why not?! Unten eröffnet sich die volle Pracht einer riesigen Höhle mit noch riesigeren Tropfsteinformationen. Wie in Mexiko in den Cenotes, nur ohne Wasser. Ich muss mich anstrengen meinen Mund wieder zuzubekommen. Die Autofahrt hat sich gelohnt...wenn nur der Heimweg nicht wäre...
Tag 5:
Lamanai. Eine andere Maya Ruine. Wir hätten mit dem Auto dorthin fahren können, über Schotterpiste versteht sich, doch auch wenn unser Pickup sich bis jetzt prächtig geschlagen hat, davon haben wir erstmal genug. Also geht es mit dem Boot ca. 45min den Fluss hinunter zur abgelegensten Maya Stätte in Belize. Wieder einmal sehr beeindruckend, was dieses Volk so gebaut hat. Hoch geht es auf eine der pyramidenähnlichen Bauten und ein recht imposanter Blick eröffnet sich uns über den belizianischen Dschungel. Nur grün weit und breit. Und ein bisschen Fluss. Nichts anderes.
Tag 6:
Morgens bilden wir uns im Museum ein bisschen über die Geschichte von Belize weiter. Wie die Spanier kamen, dann die Engländer, dass gaaanz viel Mahagoni exportiert wurde und „Britisch Honduras“ 1971 schließlich unabhängig wurde. Daher auch der kulturelle Mix in diesem Land. Mayas, Spanier, Engländer, Afrikaner und alle Mischungen daraus. (Ich hoffe das klingt jetzt net politisch unkorrekt...). Sehr interessant. Nachmittags zurück im Ecopark besuchen wir noch eine kleine Butterfly Farm und hören noch mehr über Pflanzen, Kautschuk Produktion und giftige Schlangen.
Mehr Eindrücke von der ersten Woche gibt’s hier...
Tag 7 bis 14:
Tja, hier gibt es nicht sooo viel zu berichten. 7 Tage tauchen, essen, schlafen. Fantastisch. Ich weiß nicht wer Liveaboards erfunden hat, aber so viel steht fest: es gibt (fast) nix schöneres, als morgens mitten im Meer aufzuwachen und genau zu wissen, dass der Tag nur aus den eben erwähnten drei Dingen besteht. Es wird echt Zeit, dass mein Papa endlich mal im Lotto gewinnt und ich von Beruf Tochter sein kann!
Seht selbst....