Unseren ersten Urlaub in diesem Jahr haben wir in Mexiko verbracht. Genauer gesagt in Playa del Carmen. Die Entscheidung fiel, nachdem ich mit unserem Tauchclub im Kino den Film „Sanctum“ gesehen habe. Nicht dass der Film besonders wertvoll war, doch die Lust auf Höhlentauchen wurde extrem geweckt. Ein Rundgang auf der „Our World Underwater“ Messe machte die Entscheidung dann recht schnell fix: es war an der Zeit, die Cenotes etwas genauer zu erkunden.
Für alle, die jetzt nicht genau wissen, wovon ich eigentlich rede, hier ein kleiner Auszug aus Wiki:
„Ein Cenote ist ein Kalksteinloch, das durch den Einsturz einer Höhle entstanden und mit Süßwasser gefüllt ist. Sie besitzen im Durchschnitt eine Tiefe von etwa 20 Metern, vereinzelt auch von über 100 Metern.
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Durch die Auflösung des Kalkgesteins bilden sich Höhlen und unterirdische Wasserläufe. Brechen die Decken dieser Höhlen ein, so entstehen Tagöffnungen, die bis zum Grundwasser reichen können. Die Maya betrachteten sie als Eingänge zur Unterwelt und nutzten sie als religiöse Opferstätten.
Viele Cenotes in Yucatán stehen mit dem vermutlich größten zusammenhängenden Unterwasserhöhlensystem der Erde in Verbindung. Die beiden längsten Systeme, Sac Actun (215 km) und Ox Bel Ha (187 km), sind über jeweils mehr als 130 Cenotes zugänglich. Die Gesamtlänge aller erforschten Unterwasserhöhlensysteme in Quintana Roo beträgt 915 km.
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Während der Regenzeit fließen die Wassermassen in den Aquifer ab. Süßwasser lagert sich in Meeresnähe innerhalb der Höhlengänge auf dem Salzwasser ab, so dass beides übereinander existiert, sich aber nicht vermischt. Innerhalb der Höhlen kommt es zur Ausbildung einer Sprungschicht, dem sogenannten Halokline.“
Insgesamt haben wir 10 verschiedene Cenotes betaucht. Und jede war auf eine Art und Weise einzigartig. Von einfachen Ein- und Ausstiegen, 2m Sprüngen ins Wasser und steilen Treppen, die schon ohne Tauchequipment eine Herausforderung darstellen, war alles dabei. Die „Löcher“ sehen meistens ziemlich unscheinbar aus, ein kleiner Tümpel, mehr nicht. Doch wenn es im kristallklaren, ca. 24°C warmen SÜSSwasser erstmal „runter“ geht, eröffnet sich eine fantastische Unterwasserwelt, wie wir es noch nie gesehen haben. Stalagmiten, Stalagtiten, Columns, versteinerte Fossilien, Lichteinfälle die aussehen wie Laserbeams, Höhlen mit Fledermäusen, Baumwurzeln, die den Weg durch die Höhle ins Wasser finden und so vieles mehr.
Auch der Halokline, die Sprungschicht zwischen Süß- und Salzwasser war eine neue Erfahrung. Nicht nur, dass das Wasser unterhalb der Sprungschicht ein paar Grad wärmer wurde, wenn man hochblickte sah es aus wie zähflüssige, greifbare Schlieren und auch die Sicht reduzierte sich auf gefühlte 5cm, sollte man den Versuch unternehmen, im Grenzbereich zwischen süß und salzig direkt hintereinander zu tauchen.
Eine andere Besonderheit ergab sich in der Cenote „Angelita“. In Ungefähr 30m Tiefe liegt ein etwas mystisch aussehender weißlich-gelber Nebel, aus dem Baumstämme und Äste herausragen. Taucht man durch diese ungefähr 2m dicke Schwefelwasserstoffschicht durch und hat seine Lampe vergessen: gute Nacht. Darunter ist es stockdunkel…
Leider geriet mein Photoequipment sehr schnell an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Meine 100€ Funzel reichte für mein Auge zwar aus, doch der Kameralinse war sie offensichtlich nicht mehr gut genug. Naja, es ist halt auch die immer wieder hochkommende Frage, ob man bereit ist, das Risiko einzugehen eine 200€ oder eine 1000€ Kamera zu fluten…Zumindest ist jetzt endgültig die Entscheidung gefallen, dass wir uns eine bessere Lampe anschaffen. Stellt sich nur eine Frage: LED oder Halogen? Ratschläge herzlich willkommen!
Ein paar mehr Bilder findet ihr übrigens hier...