Seit Dezember befinde ich mich auch wieder unter der arbeitenden Bevölkerung. Vorbei die Zeit als desperate Housewive, vorbei die Zeit in der ich den Tag mehr oder weniger gestalten konnte wie es mir gefiel...schnief...
Vorbei ist nun aber auch die Zeit der Jobsuche, der stundenlangen Überlegungen einen großartigen Lebenslauf und ein noch einzigartigeres Anschreiben zu basteln. Vorbei die Zeit, in der ich die Hausarbeit alleine erledigen musste! Wohoo!
Doch nun zurück zum Wesentlichen. Endlich hat sich also eine Firma getraut mich einzustellen. :-) Nach so kurzer Zeit kann ich natürlich noch nicht all zuviel erzählen. Zu viele neue Namen und neue Gesichter, zu viele neue (undurchsichtige) Arbeitsabläufe... Soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, ist der Job interessant, herausfordernd und hat Potential zur Weiterentwicklung. Doch die amerikanische Arbeitswelt ist auch anders, ganz anders als unsere. Wie anders? Ich werde mich mal mit Bruno "brainstormen" und euch den "outcome" unseres "meetings" "communicaten"...
Mit großem Stolz wurde mir auf jeden Fall am ersten Tag mitgeteilt, dass die Firma ‚direct deposit‘ unterstützt. Das bedeutet so viel wie: das Gehalt wird direkt auf"s Konto überwiesen (wenn man damit einverstanden ist). Ja klar! Dachtet ihr etwa, dass ich alle zwei Wochen mit einem Scheck auf meine Bank wackel oder was?! Hier bekommt man das Gehalt nämlich alle zwei Wochen ausbezahlt. Dies hat uns vor allem in den ersten paar Monaten, in denen wir noch ohne Kreditkarte auskommen mussten, mehr als einmal den Popo gerettet...
Ende Dezember kam dann tatsächlich eine Überweisung meiner Firma. Über ganze 0$! Hm, haben die mich etwa schon wieder gefeuert? Die Entwarnung kam dann per Post. Genau wie bei Bruno damals wird das erste Gehalt noch in Papierform verschickt. Was für ein Gefühl! Ein Scheck! Der erste Paycheck meines Lebens! Mit meinem ersten Gehalt in den USA! Eine Woge des Glücks! Voller Stolz trug ich den Fetzen Papier auf die Bank! Gleichzeitig stellte ich die ersten Überlegungen an, wie ich die amerikanische Wirtschaft am sinnvollsten ankurbeln könnte. Ein bisschen americanized bin ich ja schon. Als erstes kaufte ich mir einen Minikühlschrank, eine Kaffeemaschine und einen Wasserkocher für mein Büro. Ich hab nämlich ein eigenes! Mit einem kleinen Fenster! (Ist hier alles andere als selbstverständlich, doch dazu ein ander mal mehr…) Die nächsten Einkäufe bestanden aus einer Sitzheizung für mein Auto, also mehr oder weniger einer Heizmatte die man am Sitz festschnallt und die einen hervorragend warmen Allerwertesten macht und einem Cupholderzigarettenanzünderdoppeladapter mit USB. Das Ding ist toll: es macht aus einem Zigarettenanzünder nämlich zwei (für meine Heizmatte und meinen FM-Transmitter), passt in einen Cupholder rein und hat zusätzlich noch einen USB Anschluss um mein Handy zu laden. Klasse! Nicht?! Als nächstes kommen dann neue Klamotten dran, weil davon hat frau schließlich nie genug.
PS: mittlerweile kommt mein Gehalt auch (wie es sich gehört) direkt auf mein Konto...