Kaum setzt man einen Fuß aus dem Flugzeug, empfangen einen schon die ersten Spielautomaten. Diese ließen wir zuerst links liegen, nur den letzten Tag, was meiner Meinung nach auch völlig ausreicht, hatten wir uns für Vegas aufgehoben. Einen ganzen Tag in der Stadt des Glücksspiels. Ob das wohl gut geht?
Wir starteten morgens mit einer Tour durch die Hotels und entsprechenden Casinos. Genächtigt haben wir im „New York New York“ Hotel. Von außen sieht man bekannte Wolkenkratzer wie z.B. das Empire State Building, die Freiheitsstatue und eine Achterbahn drumherum. Innen sind die Straßen von New York mit Restaurants und Cafés nachgebildet. Etwas unterhalb liegt das Luxor, ein Hotel in Pyramidenform mit einer großen Sphinx davor oder auch das vor allem nachts recht niedliche Excalibur, gebaut im Ritterburgstil, also genau mein Fall! Man kann kurz mal nach Paris und auf den Eiffelturm oder über den Markusplatz schlendern und von der Rialtobrücke aus den Gondolieris zukucken, wie sie ein paar Touristen „durch“ Venedig schippern. Im Cesars Palace kann man das Kolosseum bestaunen oder ein paar Münzen in den Trevi Brunnen werfen. Vor dem Bellagio schießt ein Brunnen alle Stunde Wasserfontänen mal locker 50m hoch in die Luft. Mit passender Musik versteht sich. Am Mirage bricht regelmäßig ein Vulkan aus und auch sonst hat jedes Hotel sein eigenes Motto und seine eigenen Besonderheiten, nur die Casinos sehen in jedem Hotel irgendwie gleich aus.
Womit wir beim ersten Stichwort wären. Spielen! Nachdem die ersten Dollarscheine ohne nennenswerten Erfolg in einarmigen Banditen verschwunden sind, wurde es Zeit, einen Roulette Tisch mit „echten“ Gewinnchancen zu suchen. Es war allerdings gar nicht so einfach, einen Tisch zu finden, an dem man mit UNTER 10$ Einsatz spielen konnte (üblich sind so zwischen 25 und 100$). Dann bekam Bruno von mir 20$ zugeteilt. War ich nicht großzügig?! Let's get ready to gamble! Der Einsatz wurde durch einen „ ich habe null Ahnung was ich da mache, aber ich setz mal auf die 00“ Glückstreffer kurzfristig verfünffacht. Ach, schön! So macht das Spielen gleich viel mehr Spaß. Mit ein paar kleinen Ups and Downs landete Bruno schließlich bei 70$ Gewinn. Hey, nett schlecht. Weiter ging es mit unserer Sightseeing Tour entlang dem Las Vegas Strip. Für die USA sonst absolut unüblich und auch nicht erlaubt, kommen einem Horden von Touristen mit Bierflaschen und sonstigen, sicher nicht Nichtalkoholischen Getränken in der Hand entgegen. Am hellichten Tag. Dazu kriegt man an jeder Ecke Zettelchen mit 0180-RUFMICHAN Nummern zugesteckt, falls Mann mal das Bedürfnis nach…ihr wisst schon was…hat.
Nachmittags dann wurden unsere Füße etwas müde, was läge da näher, als nochmal eine Runde Roulette zu spielen?! Aus 60$ Einsatz wurden schnell nur noch 20, dann ging alles auf Rot, mein Puls stieg, rot gewann, ein paar Einsätze hier und da, mein Puls wollte sich nicht wirklich beruhigen und aus erreichten 160 Höchststand wurden dann schließlich 70. Das hieß insgesamt hat mein Roulettekönig 80$ erspielt! Die haben wir abends in ein ausgezeichnetes italienisches Essen umgesetzt. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: es ist normalerweise eine einzige Katastrophe, was die hier alles als „italiano“ bezeichnen. Das hat mit italienischem Essen ungefähr so viel zu tun wie Madrid in Italien liegt, auch wenn das manche Fußballer gerne hätten...
Dann wurde es Zeit für das Abendprogramm. Mir fällt keine Stadt ein, in der sooo viele unterschiedliche Shows, Musicals und ähnliches angeboten werden. Für jeden Geschmack etwas. Von Mentalist bis Copperfield, von Peepshows bis Elvis lebt doch. Auch der Cirque de Soleil ist mit unterschiedlichen Shows vertreten. Von eben diesem berühmten „Zirkus“ haben wir uns „O“ angesehen. Ein Mix aus Akrobatik und Clowns kombiniert mit Musik unterschiedlicher Art und viiieeeel Wasser. Sehr zu empfehlen!
Am nächsten Morgen war es kaum zu glauben, dass die Woche schon wieder vorbei war. Noch am Flughafen nach dem Check-in begleitete uns das fröhlich bunte Klimbim der Spielautomaten. Ich kuckte einer Weile lang einer Oma zu, die in geschätzten 10min mal zwei hundert Dollarscheine in einen dieser Automaten steckte. Dann wurde unser Flug aufgerufen und ich konnte nicht mehr überprüfen, ob sie den Jackpot noch geknackt hat....das war’s....bye bye Vegas!