Eine Bootsfahrt die ist lustig...

...eine Bootsfahrt die ist schöööön! Ja, ihr habt schon richtig gelesen. Heute sind wir auf dem Wasser, nicht darunter.
Denn ein weiteres unserer Hochzeitsgeschenke bestand aus einem Gutschein für ein Kanu, abzuholen in einem Outdoorshop namens Rei in der Nähe von Chicago. Hmm, dies ersparte uns wenigstens den Umzug über den großen Teich. Nicht schlecht. An den Rückumzug denken wir jetzt mal noch nicht…

Kanu1Die erste Herausforderung bestand darin, einen geeigneten Dachträger für unser Auto zu bekommen. Ein Laden der Kanus verkauft, hat doch bestimmt auch passende Transportmöglichkeiten, oder? Also auf zum Rei. Kurze Zeit später war alles klar und bestellt. Zu diesem Zeitpunkt sahen wir auch zum ersten Mal „unser“ Kanu. Ach du Scheiße. Welcher Teufel hat meine Jungs da nur geritten??? Das Ding ist ja RIESIG! Länge - 14 feet, Breite - 42 inches, Tiefe - 14,5 inches, Gewicht - 85 pounds. Sind die des Wahnsinns? Der Satz „…kauft euch da drüben auch ein großes Auto…“ bekommt auf einmal eine ganz andere Bedeutung. Aber gut. Geschenkt ist geschenkt. Wir wollen mal nicht meckern.
Bruno1
Die Abholaktion eine Woche später war dann auch recht amüsant. Im Land der unbegrenzten Services hätte es für einen absolut geringen Unkostenbeitrag von rund 60$ die Möglichkeit gegeben, uns den Dachträger installieren zu lassen. Naja, zwei Inschenöre werden das doch auch noch so hinbekommen, oder etwa nicht?! Außerdem bin ich ja eine Frau und kann Bedienungsanleitungen lesen! Wink Unter den amüsierten Blicken von einigen Rei-Kunden haben wir das Ding auf dem Parkplatz also zusammen geschraubt. Eine halbe Stunde später waren wir soweit. Jetzt musste das 85 Pfund schwere Scheißerchen nur noch auf’s Dach. Aber auch das erwies sich als stemmbar.

Am Sonntag starteten wir dann unseren ersten Ausflug an den Busse Lake im Cook County, nur etwa 35 Meilen weit weg. Strahlend blauer Himmel, eine leichte Brise, Temperaturen um die 85°F. Perfekt! Gut bestückt mit Kühltasche, Sonnencreme und 2 Smartphones (damit wir den Weg zum Auto auch sicher Nena1wieder finden) stachen wir also in See. Anfangs fuhren wir noch einen ziemlichen Zick-Zack-Kurs, vor allem wenn ein Lüftchen aufkam und uns abdrängte, doch schon nach kurzer Zeit klappte die zielgerichtete Peilung ganz gut.
Ein paar Stunden später, vollgetankt mit Sonne, Natur und leichten Müdigkeitserscheinungen in Armen und Rücken, schnallten wir unser jetzt schon sehr, sehr liebgewonnenes Kanu wieder auf’s Auto. Für die Boundary Waters an der kanadischen Grenze müssen wir noch ein klein wenig trainieren, doch ich kann es eigentlich schon gar nicht mehr erwarten, mal eine mehrtägige Kanutour zu machen. Danke Jungs! Ein klasse Geschenk!

PS: für alle Anfänger hier noch die metrischen Angaben aus obigem Text: Länge – 4,27 m, Breite – 1,07 m, Tiefe -  0,37 m, Gewicht – 38,56 kg, Distanz – 56 km, Temperatur – 29°C.