Second Amendment to the United States Constitution


Der 2. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verbietet als Teil der Bill of Rights der Bundesregierung, das Recht auf Besitz und Tragen von Waffen einzuschränken. Er wurde mit den anderen ersten zehn Zusatzartikeln am 15. Dezember 1791 verabschiedet.

„Da eine wohl organisierte Miliz für die Sicherheit eines freien Staates notwendig ist, darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, nicht beeinträchtigt werden.“

Der zweite Zusatzartikel garantiert also das Recht auf den Besitz und das Tragen von Waffen.


Die Fakten

Jedes Jahr sterben in den USA etwa 30.000 Menschen durch Schusswaffen. Knapp 60 Prozent davon sind Selbstmorde, 40 Prozent sind Tötungsdelikte. Weitaus mehr Bürger werden im eigenen Land erschossen als bei Kriegseinsätzen im Ausland, etwa in Afghanistan. Mehr als 300 Millionen Schusswaffen liegen in den US-Privathaushalten.

waffen-klAuch ins unseren Köpfen war das Vorurteil, dass hier in den USA jeder mindestens eine Waffe besitzt, tief verankert. Es stellte sich recht schnell heraus, dass dieses Vorurteil keines ist, sondern einfach nur Realität. Die meisten meiner Kollegen haben eine, viele sogar mehrere Schusswaffen zu Hause. Diese werden dann zwar in einer Art Safe eingesperrt, doch eher zum Schutz gegen Diebe, denn Zugang zu eben diesem hat dann mehr oder weniger trotzdem die ganze Familie, inklusive Kinder.

Selbstverständlich war auch ich super neugierig. Ich hatte noch niemals eine Waffe in der Hand, geschweige denn, dass ich jemals eine abgefeuert hätte. Wie fühlt sich das an? Was ist der Reiz daran? Es war an der Zeit es rauszufinden!

Nachdem ich durch erneute neugierige Rumfragerei (Wie ist denn das so mit den Waffen? Wer hat welche zu Hause und warum? etc.) mal wieder aufgefallen bin, hat mein Kollege Steve uns schließlich zu sich nach Hause eingeladen. Er ist ein absoluter Waffennarr und konnte es absolut nicht fassen, dass wir noch nie rumgeballert haben. Gesagt, getan. Eines schönen Samstagmorgens standen wir also bei ihm auf der Matte. Er begrüßte uns freudig, die Beretta im Halfter an seiner Hüfte und in der Garage ungefähr 12 verschiedene Gewehre aufgereiht. Wow. Uns fiel erstmal die Kinnlade runter. Seine 10 jährige Tochter kam auch gleich freudestrahlend auf mich zu und erklärte mir, dass ich gerne mit ihrem Gewehr schießen dürfte. Danke auch!

Die Kinder wurden zurück ins Haus geschickt und wir bekamen eine kleine Einführung in die knarre1-klverschiedenen Gewehr- und Munitionstypen. Eines ist mehr für Kleinzeug wie Eichhörnchen und Hasen, das andere wird bevorzugt für Rehe und Hirsche benutzt, ein weiteres ist für die Bärenjagd. Wir starteten mit dem Hasengewehr, etwas Einfaches, nicht zu laut, nicht zu viel Kawumm, kaum Rückschlag. Und fragt mich jetzt bitte nicht nach Model und Namen, keine Ahnung.

b-klObwohl Steve mitten in der Pampa mit einem riesigen angrenzenden Garten wohnt, hat er trotzdem den einen oder anderen Nachbarn. Auf die Frage, ob der Lärm diese nicht belästigen würde, ernteten wir nur einen verständnislosen Blick. „Why? They are shooting all the time, too!“ OK... Weiteres Nachfragen enthüllte, dass er sich regelmäßig samstags und sonntags mit Freunden/Bekannten/Kollegen zum Schießen trifft. Meistens in seinem eigenen Garten. Die Frage, wie viele hundert Dollar er dabei an Munition verballert wollte er nicht beantworten. Seine Kinder werden danach übrigens immer zum Hülsen aufsammeln engagiert...

Ohrenstöpsel rein und los ging’s! Steve hatte in seinem Garten bereits alles vorbereitet. Abschussrampe, mit Wasser gefüllte Gallonenkanister, Tonscheiben, Zielscheiben. Nach einer Weile gingen wir dann über zu einer Kanone mit richtig Wumms. Steve ermahnte uns noch, bitte nicht über die Holzbauten zu zielen, sonst würde das Geschoss unter Umständen noch das Haus seines Nachbarn (oder eben diesen selber) treffen, der ungefähr 1km weit weg in Sichtweite wohnt. Hmm, immer dieser Druck.

v-klEin Gallonenkübel nach dem andern flog in die Luft. Eine Tonscheibe nach der anderen zerfetzte. Zum guten Schluss wollte ich noch ganz cool die Beretta abfeuern. Der Rückschlag allerdings überraschte mich. Boom. Und obwohl ich noch so stark versuchte meine Hände ruhig zu halten, nö, ging nicht, sobald der Abzug gedrückt war bewegte sich das Ding zurück nach oben. Ich bin wohl noch nicht so weit, einhändig und total lässig mit quer gehaltener Knarre Gangster zu spielen.

Es war ein interessanter Vormittag. Und ich muss fairerweise zugeben, dass es mir Spass gemacht hat. Dennoch hat sich meine ursprüngliche Meinung nicht geändert, im Gegenteil. Ich finde, dass die Waffengesetze in diesem Land viel zu lasch sind. Und ich persönlich glaube nicht, dass mehr Waffen im Gegenzug für mehr Sicherheit sorgen.

Ich werde oft gefragt, wie ich mich den verteidigen wolle, wenn nachts ein Einbrecher in unser Haus kommen würde. Ob ich mich mit einer Waffe nicht „sicherer“ fühlen würde.

Das Gegenargument, dass wenn jeder eine Waffe tragen würde, es im Falle eines Amoklaufes nicht „nur“ zehn oder zwanzig Tote gibt, sondern höchstwahrscheinlich hunderte...vergesst es. Fangt erst gar nicht an darüber zu diskutieren.

Wird sich also nach diesem schrecklichen Massaker an unschuldigen Kindern in Newton irgendetwas ändern in diesem Land? Ich bezweifle es stark. Viele Amerikaner pochen zu sehr auf den zweiten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten: "Das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, darf nicht beeinträchtigt werden." Der Gedanke, ständig in der Lage sein (zu müssen), sich selbst zu verteidigen ist tief verwurzelt in der amerikanischen Mentalität. Und daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern.


Hier ein paar Ausschnitte, die ich in verschiedenen News gefunden habe:

Das Magazin "Mother Jones" ermittelte, dass es seit 1982 mindestens 61 Schusswaffen-Massaker in 30 Bundesstaaten gegeben hat. Fast die Hälfte der elf schwersten Taten ereignete sich demnach seit 2007. Damit liegt Amerika weltweit auf Platz eins im Ranking der schwersten Schießereien. Elf von 20 Taten in den vergangenen fünf Jahrzehnten wurden in den USA verübt.
Das Waffenrecht aber wurde nicht verändert. Der zweite Zusatzartikel der Verfassung aus dem 18. Jahrhundert beschert den US-Amerikanern nach wie vor eines der liberalsten Waffengesetze der Welt. Daran hat Präsident Barack Obama nichts geändert. Der Demokrat vermochte es während der vergangenen vier Jahre nicht, den einst von Vorvorgänger Bill Clinton durchgesetzten Bann gegen halbautomatische Sturmgewehre zu reaktivieren. Im Jahr 2004 lief das auf zehn Jahre befristete Gesetz aus. Als vor zwei Jahren bei einem Attentat in Arizona sechs Menschen starben und die damalige Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords schwer verletzt wurde, gelang es dem Kongress nicht einmal, den Verkauf von 100-Schuss-Munitionsmagazinen einzuschränken.

Die Waffenlobby National Rifle Association (NRA) ließ am Samstag lediglich verlauten, man werde das Massaker zurzeit nicht kommentieren. Der frühere republikanische Präsidentschaftsbewerber Mike Huckabee sagte im erzkonservativen Fox News, mit strengeren Gesetzen lasse sich ein derartiges "Blutbad" nicht verhindern - und untermauerte das mit eigenartigen Argumenten: Stattdessen brauche es mehr Glauben und Gott an Schulen. "Wir fragen uns, warum es Gewalt an den Schulen gibt, aber wir haben Gott systematisch aus unseren Schulen entfernt. Warum sollten wir überrascht sein, dass Schulen Ort eines solchen Massakers werden?"

Die Debatte über die Waffengesetze ist nun wieder voll entbrannt. "Wie jung müssen die Opfer sein und wie viele Kinder müssen sterben, bevor wir die Verbreitung von Waffen in unserem Land und das Töten von Unschuldigen stoppen?", fragte Marian Wright Edelman, Präsidentin des US-Kinderschutzbundes Children's Defense Fund, in einem Kommentar für die "Huffington Post". Ihr Vorwurf: "Unschuldige werden getötet, weil wir Waffen mehr als Kinder schützen."

CNN-Moderator Piers Morgan brüllte in seiner Sendung am Freitagabend Ortszeit zwei Vertreter der US-Waffenlobby an: "Ich habe es satt, ständig zu hören, die beste Antwort auf solche Massaker seien mehr Waffen. Das ist doch nicht zu fassen! Da sind Kinder gestorben und Sie argumentieren immer noch so?"

The gun lobby is one of the best-funded and most powerful forces in American politics. Gun-rights groups have remained largely silent since Friday's shooting, but National Rifle Association president Wayne LaPierre, in a Dec. 3 interview with conservative Glenn Beck, criticized how mass shooting tragedies are used by gun control advocates to bolster their calls for tougher laws. "We've seen it a thousand times over and over and over," LaPierre said. "The media seizes on the back of this national tragedy to try to piggyback their anti-Second Amendment national agenda right on top of the back of the national tragedy and try to force it on Americans all over the country," he said.